Mini-AG im Münchner Dom
01.10.2018 - Kategorie: Archiv 2019/20
Nachdem wir bereits im Juli 2016 eine Führung in der Münchner
Frauenkirche durch Herrn Domzeremoniar Diakon Bernhard Stürber bekamen,
folgten wir nun seiner damaligen Einladung zu einer zweiten Domführung.
Daher machten wir uns unmittelbar nach Ende des Schlussgottesdienstes in
Sankt Michael auf den kurzen Weg hinüber zum Dom.
Nach der freundlichen Begrüßung in der Sakristei ging es für uns
hinauf in die sog. Paramentenkammer, in der sich viele kostbare
liturgische Gewänder vorwiegend aus der Barockzeit befinden. Hierhin
kommen nicht einmal die Domministranten. Herr Stürber zeigte uns u. a.
eine Mitra, die Kardinal Faulhaber, der während des Zweiten Weltkrieges
das Amt des Erzbischofs bekleidete, während seiner Firmspendungen auf
dem Kopf trug. Früher zogen Bischöfe für die Bischofsmessen sogar
Handschuhe an. Wir erfuhren, dass sich die Geistlichen durch das
Überziehen der großen liturgischen Gewänder quasi als Privatperson
zurücknehmen und sich dadurch bewusst werden, nun einen heiligen Dienst
anzutreten.
Anschließend stiegen wir – nach einem kurzen Zwischenstopp beim
berühmten Teufelstritt – die vielen schmalen Treppen auf den Nordturm
hinauf. Auch wenn wir alle etwas außer Puste waren, lohnte sich die
Anstrengung, denn oben angekommen, sahen wir das große „Hamsterrad“, mit
dessen Hilfe die Bauleute des Domes früher die schweren Steine nach
oben transportierten. Das 500 Jahre alte Rad lässt sich auch heute noch
drehen. Danach durften wir einen Blick in den Dachstuhl des Domes
werfen. Dieser wurde durch den Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg komplett
zerstört und danach neu errichtet.
Wie schon vor drei Jahren bildete der Gang zur Orgelempore den
krönenden Ab-schluss dieser kurzweiligen Kirchenführung. Die Domorgel
feiert heuer ihren 25. Geburtstag und Herr Stürber zeigte uns nun in
einem kleinen Privatkonzert seine Talente als Organist, während wir
gleichzeitig die „Vogelperspektive“ auf das Innere des Domes genossen.
Wir staunten nicht schlecht, welche Klangvielfalt in dieser riesigen
Orgel steckt. Nach einem Gruppenfoto auf der Empore verabschiedeten wir
uns von Herrn Stürber. Wir bedanken uns sehr herzlich bei unserem
Förderer, der uns immer so wohlwollend im Dom aufnimmt und uns gerne
„die Tore des Domes öffnet“, um Herrn Stürber zu zitieren. Seine Werbung
nach weiteren Ministrantinnen am Dom lassen wir uns sicher durch den
Kopf gehen und freuen uns schon auf die nächste Zusammenkunft im Dom.
Nach dieser informationsreichen Führung waren wir alle doch sehr hungrig und durstig. So ließen wir unseren Ausflug bei einem Burgeressen im „Hans im Glück“ am Isartor ausklingen.
Die Mini AG
< Zurück zum Archiv