Vortrag zu „Antisemitismus“ von Professor Florian Gassner am 06. Juni 2025
15.06.2025  -  Kategorie: News

Florian Gassner, Professor an der University of British Columbia in Vancouver, war heuer das zweite Mal an unserer Schule. Wieder war das Thema „Wie funktioniert Antisemitismus?“.

Antisemitische Gedanken, Äußerungen und Taten haben heutzutage leider eine Art von Konjunktur, so bleibt es auch im Jahre 2025 wichtig, junge Menschen über Antisemitismus aufzuklären.

Der Referent erklärte zu Beginn den Schülerinnen der zehnten Klassen den Unterschied zwischen legitimer Israelkritik und Antisemitismus und zeigte Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Rassismus und Antisemitismus auf.

Dann stellte Herr Gassner bald schon symptomatische Zitate der Charta der Terrororganisation Hamas vor. Dieses Programm von 1988 ist voller antizionistischer und antisemitischer Aussagen, wie sie bereits in dem Machwerk „Die Protokolle der Weisen von Zion“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts formuliert sind. Der Professor aus Vancouver wies deutlich nach, dass dieses Buch eine Fälschung ist. Eine Fälschung aber, die bis heute in antisemitischen Kreisen ihre widerliche Wirkung hat. Die „Protokolle“, so Herr Gassner, boten schon zu Zeiten ihrer Entstehung eine befriedigende (aber nicht richtige!) Erklärung für die „Zumutungen der Moderne“, die die Menschen des 19. Jahrhunderts wahrnahmen, etwa die Veränderungen in gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ordnung durch die Industrialisierung. 

Der Referent erklärte weiter, dass das immense Bevölkerungswachstum zu den bekannten Krisen des 19. Jahrhunderts führte. Industrialisierung und Kapitalismus aber waren eine Lösungsmöglichkeit für diese Krisen. Da bis in die Gegenwart die Entstehung und die Existenz des Kapitalismus Gegenstand antisemitischer Verschwörungstheorien ist, entlarvte Herr Gassner zum Ende seines Vortrags auch diese. 

Die Schülerinnen hatten sich gut auf die Veranstaltung vorbereitet. In einer Fragerunde ging es u.a. um den Begriff „Genozid“, den Ursprung des „Zionismus“ und Aspekte der sog. Alija (jüdische Einwanderung) nach Palästina bzw. seit 1948 nach Israel.

Eine wertvolle Veranstaltung. Ein sehr wichtiges Thema wurde unseren Schülerinnen faktenreich und verständlich vermittelt.

Christian Martino

< Zurück zum Archiv