Kardinal Marx verleiht erstmals Laudato-Si-Preis
08.09.2024 - Kategorie: News
Mit 9.000 Euro dotierter Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis für Kinder und Jugendliche aus katholischen Kindertageseinrichtungen, Schulen und Jugendverbänden / Drei Projekte werden ausgezeichnet
München, 11. Juli 2024. Kardinal Reinhard Marx verleiht zum ersten Mal den von ihm ausgelobten Laudato-Si-Preis zur Förderung des Engagements von Kindern und Jugendlichen für mehr Schöpfungsverantwortung und Nachhaltigkeit. Der mit 9.000 Euro dotierte Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis richtet sich an Kinder und Jugendliche aus katholischen Kindertageseinrichtungen, Schulen, Jugendverbänden und der kirchlichen Jugendarbeit des Erzbistums München und Freising. Mit der Auszeichnung werden drei herausragende Projekte gewürdigt, die im Sinne einer christlich ausgedeuteten Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) zur Bewusstseinsentwicklung und zum Erhalt der Schöpfung beitragen. Journalistinnen und Journalisten sind eigeladen zur
Preisverleihung
am Donnerstag, 18. Juli, 14.30 Uhr,
in der Erzbischöflichen Franziskus-Grundschule
in der Preysingstraße 101, 81667 München
Der Erzbischof von München und Freising hat den Preis in Anlehnung an die Umwelt- und Sozialenzyklika „Laudato si‘“ von Papst Franziskus im Rahmen der „Kleinen Klimakonferenz“ der Erzbischöflichen Schulen 2019 initiiert. Kinder und Jugendliche waren dazu aufgerufen, in den Jahren 2023 und 2024 umgesetzte Projekte der Schöpfungspädagogik sowie solche, die neben den Dimensionen der Nachhaltigkeit auch den christlichen Aspekt der (Schöpfungs-)Spiritualität einbeziehen, einzureichen. Insgesamt gingen 24 Bewerbungen ein, zehn aus katholischen Kindertageseinrichtungen, 13 von Erzbischöflichen Schulen und eine aus einem katholischen Jugendverband. Eine Jury aus drei unabhängigen Vertretern aus dem Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung und zwei Vertretern aus dem Erzbischöflichen Ordinariat wählte aus den Einreichungen drei Projekte aus, unter denen das Preisgeld in Höhe von 4.0000 Euro, 3.000 Euro und 2.000 Euro aufgeteilt wird.
Zu den Preisträgern, deren Platzierungen im Rahmen der Preisverleihung bekannt gegeben werden, gehört das aus vielen Einzelaktivitäten bestehende, schulart- und fächerübergreifende Projekt „Wie ein Samenkorn den Hunger der Welt stillen kann“ der beiden Erzbischöflichen Franz-von-Assisi-Schulen in Freilassing (Realschule und Fachoberschule). Es beinhaltet unter anderem die Versorgung und Betreuung der Bienenstöcke der Schulen, das Aussähen von Samenkörnern, das Anpflanzen und Pflegen von Jungpflanzen im Schulgarten einschließlich der Errichtung eines Bewässerungssystems für Hochbeete, sowie den Verkauf selbst hergestellter Produkte. Das Projekt zeigt den engen Zusammenhang zwischen Fragen globaler Gerechtigkeit, Schöpfungsverantwortung und dem eigenen Tun auf: Das Samenkorn, das in Freilassing gepflanzt und von den Schülerinnen und Schülern gepflegt, geerntet und schließlich verarbeitet wird, bringt direkt vor Ort einen Mehrwert, indem es dazu beiträgt, die Biodiversität zu fördern und selbst gesund und nachhaltig zu essen. Es leistet aber auch durch das, was übrigbleibt und verkauft werden kann, einen direkten Beitrag für benachteiligte Menschen im globalen Süden. Am Ende konnten rund 4.500 Euro an ein Entwicklungsprojekt in Brasilien gespendet werden.
Ein weiterer Preisträger ist der Kindergarten St. Martin in Garmisch-Partenkirchen, der im Rahmen der Aktionswochen des Klima-Kita-Netzwerks ein Klimaschutzprojekt für Kinder von drei bis sechs Jahren umsetzte. Es ging um die kindgerechte Vermittlung von Bildung zum Anfassen und Erleben als Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung. Das Projekt zeichnet sich durch eine besonders partizipative Vorgehensweise, eine große Vernetzungsbereitschaft und das entdeckende und forschende Lernen für Kinder dieses Alters aus. Ausgehend vom Interesse der Kinder wurden verschiedene Aktionen geplant, die den 3- bis 6-Jährigen das Sammeln von vielseitigen (Sinnes-) Erfahrungen rund um das Thema Klimaschutz ermöglichte. Die Erzieherinnen und Erzieher unternahmen Exkursionen ins Umland, etwa zum nahegelegenen Heizkraftwerk, und führten mit den Kindern altersgerechte Diskussionen zur Förderung der Wertebildung. Die Kinder lernten, dass ihr eigenes Handeln Auswirkungen auf die Umwelt haben kann, und setzten sich auch mit Themen wie Wasserknappheit und Vermüllung auseinander.
Der dritte „Laudato-Si“-Preisträger ist das Gemeinschaftsprojekt „Klimaneutral leben – Das geht!“ des Erzbischöflichen Maria-Ward-Gymnasiums in Nymphenburg und des Erzbischöflichen Pater-Rupert-Mayer-Gymnasiums in Pullach. Schülerinnen und Schüler der beiden Schulen planten und richteten im Rahmen eines Seminars eigenständig zwei intensive Projekttage aus mit dem Ziel, jüngere Schülerinnen und Schüler zu „Klimabuddys“ und damit zu Botschaftern für den Klimaschutz an ihren Schulen auszubilden. Im Rahmen der Zusammenarbeit ist es gelungen, das am Maria-Ward-Gymnasium seit längerem bestehende Konzept auf eine neue Schule zu übertragen. Zahlreiche Einzelprojekte wurden umgesetzt, darunter der Bau von Bienenhotels, der Vortrag einer externen Energieberaterin und die Entwicklung einer App, die ein Quizspiel zu umweltrelevanten Themen, Rezepte für nachhaltiges Kochen und Tipps für umweltbewusstes Verhalten im Alltag bietet. Zusätzlich wurden drei Naturerlebnistage in der Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf angeboten. (hor)
Bildnachweis „EOM/Hendrik Steffens“
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