Die Musik im Ostergottesdienst in der Institutskirche am 31.03.2023
21.04.2023 - Kategorie: Archiv 2019/20
„Ich will den Namen Gottes rühmen im Lied, in meinem Danklied ihn preisen.“
(Psalm 69,30)
Mit dieser Aufforderung aus dem Buch der Psalmen, dem Gesangbuch der Juden und Christen, wird der Kern der christlichen Musik getroffen.
Und so ist die gesungene und gehörte Musik aus den Gottesdiensten unserer Schule nicht wegzudenken.
Einerseits ist der Gesang eine Auseinandersetzung mit dem Wort Gottes, andererseits ermöglicht er es den Einzelnen, gemeinsam Gedanken auf singende Weise auszusprechen, die man sonst vielleicht in seinem Inneren verschließen würde.
„Singen heißt, sich in ein größeres Ganzes einfügen, mit anderen einstimmen und dabei Worte verwenden, die man allein niemals verwirklichen kann, an die man sich nur gemeinsam heranwagt.” (Bernard Huijbers, niederländ. Kirchenmusiker und Jesuit)
So sind die musikalischen Teile nicht allein liturgisch dekorativ, sondern das gesungene Lied ist, neben dem gesprochenen Wort, zutiefst wichtig für das emotionale Erleben unserer Schülerinnen in den Gottesdiensten.
Denn die ganze Existenz des Menschen mit all seinen Kräften und Sinnen soll ja in der Liturgie angesprochen und aktiviert werden. Darin besitzt die Musik Möglichkeiten, die keinem anderen Medium eigen sind.
„Letztlich vermag sie (die Musik) – dies ist vielleicht ihr wichtigster Dienst –, vom Unsagbaren eine Ahnung zu vermitteln und dem Unaussprechlichen eine „Stimme“ zu geben.“ (Wolfgang Bretschneider, Kirchenmusiker und Theologe)
Dabei wird mit den Schülerinnen eine schöne Mischung von zu Herzen gehender traditioneller alter Kirchenlieder und eher rhythmisch belebter neuerer religiöser Lieder gesungen.
Gerade diese Verbindung gottesdienstlicher alter Musik mit neuen zeitgemäßen Ausdrucksformen sorgt ja für das stetige Weiterwachsen einer jahrhundertealten Tradition.
Der gemeinsame Gesang der Schülerinnen und Lehrer:innen im Ostergottesdienst am Freitag, den 31.03.2023 in der Institutskirche wurde instrumental in einem harmonisch klingenden Zusammenspiel von Violine (Frau Ursula Pfeffer) und Gitarre (Herr Christian Dicknether) begleitet.
Dabei gab die Gitarre mit ihren Akkorden die weiche, emotional einstimmende Grundlage vor, während die Violine melodisch die menschliche Stimme unterstützte, ja imitierte; das sogenannte „suonare parlante“ („sprechendes Spielen“).
Nur kurz zur Musikgeschichte: Beim historischen Bau der Saiteninstrumente war die menschliche Stimme das Vorbild. So ahmt die berühmte Amati-Geige etwa männliche Singstimmen in Bass- oder Baritonlage nach, während die Stradivari-Geige sich eher an den weiblichen Singstimmen orientiert.
Insofern war so das Zusammenwirken der beiden Saiten-Instrumente mit dem Gesang der Schülerinnen ein musikalisch sehr stimmiges und dadurch für alle im Gottesdienst starkes emotionales Erlebnis.
Zusätzlich spielten die Schülerinnen der 5. bis 7.Jahrgangsstufe des Wahlfachs Kammermusik musikalisch gefühlvoll zum Einzug und während der Kommunionausteilung.
Die „Belohnung“ für das schöne Musizieren aller war der begeisterte Applaus am Ende des Gottesdienstes.
Ursula Fingerle-Pfeffer
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