Maria-Ward-Gedenktag 2022
05.02.2022  -  Kategorie: Archiv 2019/20

Am Mittwoch, 26. Januar, mitten in der „Maria-Ward-Woche“ gelegen, konnten wir in diesem Schuljahr unseren Maria-Ward-Gedenktag durchführen. Seit einigen Jahren ist dieser besondere Tag fester Bestandteil unserer Schule. Es ist ein Tag, an dem sich Schülerinnen und Lehrkräfte mit Maria Ward bzw. mit einigen herausstechenden Merkmalen dieser außergewöhnlichen Frau beschäftigen.

Maria Ward war eine außergewöhnliche Frau. Sie wurde in England per Steckbrief gesucht, weil sie im Untergrund für den katholischen Glauben eintrat. Auf katholischer Seite hielt man Mary Ward und ihre Gefährtinnen ebenfalls für eine Gefahr. „Schön und gut“, sagte ein einflussreicher Jesuit über Maria Wards neue Frauengemeinschaft, die ohne die bisher üblichen strengen Ordenssitten pädagogisch und seelsorglich arbeitete, „schön und gut – aber der Eifer verpufft, und schließlich sind es doch nur Weiber.“ Aber Maria Wards Eifer ist trotz aller Zweifel und Hindernisse nicht verpufft. Sie hat sich getraut, zu ihren Überzeugungen und ihrem Glauben zu stehen, ihre Sache anzupacken und konsequent durchzuziehen. Ihr Glaube war ihr stets eine Kraftquelle und eine Verpflichtung, so dass sie sich auch nicht von immer wieder auftretenden Rückschlägen hat entmutigen lassen.

„Trau dir was zu“ hat Jesus nicht nur Maria Ward zugerufen – das ruft er uns auch zu. Dieses Vertrauen, dieser Aufruf „trau dich – trau dir etwas zu“, muss nun auch auf uns überspringen. Darin kann uns Maria Ward ein Vorbild sein. Deshalb beschäftigen wir uns am Maria-Ward-Tag mit Themen, die direkt mit dieser starken Frau zu tun haben oder aber mit ihren Herzensanliegen.

So steht in den Jahrgangsstufen fünf und sechs das Leben und Wirken von unserer Schulgründerin Maria Ward im Zentrum des Interesses.

Die fünften Klassen haben anhand einer kleinen Lektüre Maria Ward und ihre Freundinnen kennengelernt. Abschließend durften die Mädchen, wie Maria, geheime Zitronensaftbriefe schreiben.

Die sechsten Klassen starteten mit einem Wissensquiz über Maria Ward und hatten dann die Gelegenheit, Schwestern der Congregatio Jesu über deren persönliche Erfahrungen mit Maria Ward und als Klosterschwester zu interviewen. Abschließend gestalteten die Schwestern noch einen spirituellen Impuls für die Schülerinnen in der Kirche.

Die Schülerinnen der siebten Jahrgangsstufe verbrachten den Maria-Ward-Tag unter dem Gesichtspunkt der Mädchenbildung. Sie beschäftigten sich mit der Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai, dem Mädchen, das die Taliban erschießen wollten, weil es für das Recht auf Bildung kämpft.

Der Frage, woran orientieren wir uns bei unserer Meinungsbildung und welche Werte sind relevant für uns, gingen die Jahrgangsstufen acht und neun nach.

Die achten Klassen recherchierten in Gruppen Informationen zu ganz verschiedenen starken Frauen aus der Geschichte oder der Moderne. In einem zweiten Teil beschäftigten sie sich mit dem Thema „Zivilcourage“.

Die Schülerinnen der neunten Klassen prüften, inwieweit Sophie Scholl ein Vorbild für uns sein kann, unsere Ideale, Werte und Überzeugungen zu vertreten – auch gegen Widerstand.

Eine schöne Tradition ist inzwischen der von der Fachschaft Kunst durchgeführte Verkauf von „Mary-Ward-Cakes“ zu Gunsten des Maria-Ward-Kinderheims in Simbabwe. Die Kuchen werden von Schülerinnen gebackenen und gespendet und mit dem Porträt Maria Wards verziert. Sie sind immer heiß begehrt.

Wir sind sehr dankbar, dass wir den Maria-Ward-Tag zusammen mit den Schwestern der Congregatio Jesu zum Gedenken an unsere Schulgründerin durchführen konnten und bedanken uns nochmals herzlich bei den Schwestern für ihr engagiertes Mitwirken und Mitgestalten des Tages. Danke auch an alle, die auf ihre je eigene Weise zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben.

Rita Elsner

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