Auswertung Befindlichkeitsstudie rohe Kakaobohnen
30.05.2020  -  Kategorie: Archiv 2019/20

Wir, die 15 Schülerinnen der Q11, haben uns in den letzten Monaten im Rahmen des P-Seminar1 Biologie, unter der Leitung von Frau Bibinger mit der Entwicklung einer Befindlichkeitsstudie über die physischen und psychischen Auswirkungen roher Kakaobohnen befasst.   

Während der Studie konsumierten die 128 Teilnehmerinnen (104) und Teilnehmer (24), jeden Tag einen Esslöffel der Kakaobohnen. Alle Altersgruppen waren vertreten, die Gruppe der unter 18-jährigen stellte jedoch den größten Anteil dar (44%; Abb.1). Nach Ablauf der 14-tägigen Phase wurde von den Probanden ein online Fragebogen zu deren Befindlichkeit ausgefüllt.   

Die mit dem Sirup der Yaconwurzel gesüßten rohen Kakaonibs aus Peru erhielten wir in Kooperation mit der Firma Cacao Collectors und verkauften sie zu einem Sonderpreis von 4 € an die Probanden.   

Eine Erforschung der Wirkung von Rohkakao reizte uns aufgrund der vielversprechenden Inhaltsstoffe und der bisher unbekannten Auswirkungen dieser auf den Menschen. 

Folgende Inhaltsstoffe sind enthalten:

  • Theobromin

→ Anregende Wirkung auf Gehirn und Verdauung; ähnliche Wirkung wie Koffein

  • Mineralstoffe (Zink, Eisen, Magnesium)

→ Unterstützen die Herz-Kreislauffunktion   

  • Vitamine (B12, B1, B2)                                                                                

→ Schutz vor oxidativem Stress  

  • Essentielle Aminosäuren (Lysin, Valin; Leucin, Tryptophan)

→ Stimmungsaufhellend

Da dem Stoff Theobromin ein Koffein ähnlicher Effekt zugesagt wird, ist eine konzentrationsfördernde und anregende Wirkung zu erwarten gewesen. Nach der Einnahme fühlten sich 65% der Probanden wacher (Abb.2), die Mehrheit der Befragten empfand die Kakaonibs als konzentrationsfördernd (55%). Beim Sport, genauso wie an der Haut, den Haaren und den Fingernägeln gab es jedoch keine signifikanten Veränderungen. Des Weiteren stellten 48% der Teilnehmer eine leichte Verbesserung ihrer Stimmungslage fest (Abb.3), was eventuell auf die in den Kakaobohnen enthaltenen Aminosäuren zurückzuführen ist. Zudem sind bei 16% der Testpersonen sonstige Begleiterscheinungen aufgetreten. Oft ist dabei eine “bessere Verdauung” (08.01.20) und ein “festerer Stuhlgang” (24.01.20) aufgefallen, beides ist auf den Stoff Theobromin zurückzuführen. Der Koffein ähnliche Stoff sorgte bei einigen Probanden außerdem für eine Reduktion des Kaffeekonsums, die Bitterstoffe führen bei vielen Testpersonen zu einer Verringerung des Appetits auf Süßigkeiten. Auch für Diabetes-Patienten eignet sich die Einnahme der Kakaonibs, da sie durch die Yaconsüße keinen raffinierten Zucker enthalten und wie ein Proband berichtet, für “einen stabilen Blutdruck mit kaum Ausreißern nach oben” (03.01.20) sorgen.  

Leichte Unverträglichkeiten, wie zum Beispiel “Magen-Darm Probleme” (13.01.20), traten bei 7% der Probanden auf (Abb.4). Das Produkt ist jedoch zu 90% verträglich. Die Mehrheit der Studienteilnehmer kann sich einen weiteren Verzehr des Produktes vorstellen, da die Kakaonibs geschmacklich zu 60% überzeugen konnten.  

Abschließend lässt sich also sagen, dass der Verzehr der Kakaobohnen viele Vorteile mit sich bringt und sich eine genauere klinische Studie lohnen würde.     

Wir bedanken uns herzlich bei allen, die an unserer Studie teilgenommen und diese unterstützt haben.   

Erstellt am 10.05.2020 von Mara Neumann, Pia Freibauer, Mara Proff, Alessia Rank und Jasmin Ruscher im Namen des P-Seminars Biologie 19/21.

1Projekt-Seminar: Kurs in der Oberstufe, bei dem die Schülerinnen in Zusammenarbeit ein eigenes Projekt auf die Beine stellen  

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